Archiv 2012

Harte Positionskämpfe im beschaulichen Oberammergau bei König Ludwig Alpen Cup

König Ludwig Alpen Bike Cup (Foto: Sportograf.de)
Harte Positionskämpfe bewiesen, dass Bike Racing auch im sakral geprägten Oberammergau eine hitzige Angelegenheit ist.

So beschaulich und charmant Oberammergau am beim 10. König Ludwig Alpen Bike Cup morgens auch aussah, spätestens auf der Strecke war es vorbei mit der Beschaulichkeit. Nicht nur an der Spitze wurde hart gekämpft, sondern auch im Hauptfeld forderten die teilweise sehr harten Steigungen den ganzen Biker. Aber die wunderschöne Landschaft war ein adäquater Trost für die rund 550 Starter, die am 7. Juli an den Start gingen.
Drei unterschiedlichen Distanzen standen zur Auswahl. Die Kurzstrecke über 35 Kilometer und 800 Höhenmeter führte gemäßigt rund um den Passionsspielort. Beim Halbmarathon über 55 Kilometer und 1.750 Höhenmeter sowie beim Marathon über 80 Kilometer und 2.400 Höhenmeter ging es dann ums Ganze. Die beiden Langstrecken führen durch eines der größten, zusammenhängenden Naturschutzgebiete Europas und glänzen mit traumhaften landschaftlichen Highlights und erstklassigen Bike-Trails. Das Publikum war allerorts begeistert an der Strecke, insbesondere im Ortskern war die Stimmung großartig.

 

Strobel und Purath klare Sieger auf der Marathonstrecke

Das Team Centurion Vaude ist nicht zu stoppen: Andreas Strobel siegt wieder einmal auf der Langstrecke und fährt auf den zweitplatzierten Stefan Wagner vom Scott Team Wein mit 3:36:51 Stunden einen satten Vorsprung von sieben Minuten heraus. Damit ist Strobel auch wieder gut für den Sieg in der Ritchey-Mountainbike-Challenge-Gesamtwertung, die am 29. September in Oberstdorf entschieden wird.

Bianca Purath Ammergauer Alpen Bike Cup (Foto: Sportograf.de)
Purath siegt bei ihrer Premiere in Oberammergau

Bei den Damen kann sich Bianca Purath vom Team Rothaus-Poison/Hochschwarzwald in 4:16:52 Stunden auf Anhieb bei ihrer Streckenpremiere gegen die Konkurrenz durchsetzen. "Eigentlich hatte ich gar nicht geplant, hier zu starten, aber die Strecken hier in Bayern gefallen mir so gut, dass ich auch gerne vom Schwarzwald hierher fahre", sagt Purath zu ihrem spontanen Start in Oberammergau. Die sympathische Schwarzwälderin ist nicht nur schnell auf dem Bike, sondern auch noch Oberfeldwebel in der Sportfördergruppe bei der Bundeswehr.
Die Zweitplatzierte Barbara Kaltenhauser vom Corratec World Team war am Vortag noch beim Dolomiti Superbike gestartet und hatte dort auf der 56-km-Strecke den 1. Platz belegt.

Ein großes Oho erntet die viertplatzierte Birgitt Hühnlein, die mit einem 11,7-kg-Hardtail in Ihrer Altersklasse siegte und in beachtlichen 4:44 Stunden ins Ziel kommt. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sie eine der modernen 9-Kilo-Waffen in die Finger bekäme...

 

Warthmann und Striegl holen sich den Sieg auf der Halbmarathonstrecke

Alexander Warthmann Ammergauer Alpen Bike Cup (Foto: Sportograf.de)

Mit Alexander Warthmann hat das Team Centurion Vaude einen weiteren begabten Fahrer am Start, der auf der Halbmarathonstrecke in 2:42:40 Stunden das Rennen nach einem anstrengenden Kampf für sich entscheiden kann. "Auf den ersten Kilometern hatte ich einen richtigen Kolbenklemmer, da lief gar nichts. Aber nachdem die ersten Berge hinter mir lagen, hatte ich gegen Ende nochmal richtig gute Beine und konnte dann zur führenden Dreiergruppe aufschließen", erzählt Warthmann über seinen Rennverlauf. Warthmann zählt zu den Fahrern, die ihre Race-Karriere neben einem Fulltime-Job vorantreiben.

Florentine Striegl Ammergauer Alpen Bike Cup (Foto: Sportograf.de)

Bei den Damen siegt Florentine Striegl vom RSC Auto Brosch Kempten in 3:25:28 Stunden. Striegl scheint sich auf den mittleren Strecken am wohlsten zu fühlen, siegte sie doch schon des Öfteren im Rahmen der Ritchey-Mountainbike-Challenge auf der Mitteldistanz, wie auch in Oberstdorf 2011.

Auf der Kurzstrecke sind Wolfgang Krenn vom Team Zwillingscraft Stevens und Kristina Weber vom Team Mountain Heroes die Schnellsten.

Fazit: So beschaulich Oberammergau auch als Passionsort erscheint – als Bike-Revier ist es nicht nur wunderschön, sondern auch extrem hart. Sowohl die alpinen Steigungen als auch einige der Abfahrten verlangen konditionell und fahrtechnisch einiges von den Racern. Und das ist auch gut so. Denn Mountainbike Racing ist eben doch kein Spaziergang.



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