Archiv 2012
Mountainbike Racing in Vollendung beim Feneberg Mountainbike Marathon in Oberstdorf
Barbara Kaltenhauser und Markus Kaufmann auf dem Siegerpodest in Oberstdorf
Bei lausigen Temperaturen und "Couch-Wetter" gingen 700 Starter beim Saisonabschluss-Marathon in Oberstdorf an den Start. Barbara Kaltenhauser vom Corratec World Team und der deutsche Marathonmeister Markus Kaufmann vom Team Centurion Vaude holten sich die Siegertrophäe auf der Langstrecke.
Ein Blick aus dem Fenster und jeder Biker wusste am 29. September, wie es sich anfühlen würde, am Start des Feneberg MTB-Marathon in Oberstdorf zu stehen. Kalt und nass. Aber zumindest ein bisschen Gnade verspürte der Wettergott dann doch - und stellte die Wasserzufuhr zumindest von oben ab.
So kalt und fies das Wetter auch war, es wurde nicht minder heiß gekämpft, ging es doch nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um den Sieg in der Gesamtwertung der Ritchey-Mountainbike-Challenge. Die Strecke in Oberstdorf ist mit Abstand eine der schönsten und auch anspruchsvollsten der Challenge, und dies gilt insbesondere bei Regen. So mussten sich die Racer durch aufgeweichte Wiesen, über rutschige Fels- und Wurzelpassagen und durch Schlammlöcher kämpfen. Der rundum hervorragend organisierte Event glänzte aber vor allem mit vielen Streckenposten und guter Beschilderung, so dass Gefahrenstellen entschärft waren. So blieb trotz des Wetters die Zahl der Stürze dennoch gering.
Einige Passagen wie die recht steile Wiesenabfahrt vom Breitenberg ließen doch viele Biker dann absteigen und schieben, da die Wiese aufgeweicht und schwer zu fahren war. Bestes Abfahrkonzept schien da "Schussfahrt" zu sein. Aber auch andere Passagen bekamen durch die feuchte Witterung eine ganz besondere Note. Wohl dem, der ein ruhiges Händchen am Bremshebel hatte.
Kaltenhauser holt sich mit ihrem Sieg auf der Langstrecke auch den Sieg in der Gesamtwertung
Mit guten Vorsprung vor ihrer Konkurrentin Verena Krenslehner vom Conway Racing Team siegt die sympathische Barbara Kaltenhauser vom Corratec World Team auf der 63 Kilometer-Marathonstrecke in 3:54:01 Stunden. Wie schon in den vergangenen Jahren holt sich Barbara Kaltenhauser mit dem Saisonabschluss auch die Ritchey-MTB-Challenge-Trophäe für den Gesamtsieg. Auf Platz drei landet Birgit Hühnlein vom Team H2Radsport Helic Bikes.
Bei den Herren geht es schon eine Spur enger zu als bei den Damen. Dennoch siegt der deutsche Marathonmeister Markus Kaufmann vom Team Centurion Vaude in sagenhaften 3:09:56 vor Jakob Nimpf, der nur knapp eineinhalb Minuten nach Kaufmann ins Ziel kommt. Und mit zwei Minuten Rückstand auf den Führenden fährt Matthias Leisling vom Team Black Tusk Racing als Drittplatzierter über die Ziellinie.
Marcel Reiser siegt knapp auf der Kurzstrecke
Bei 1.700 Höhenmetern und 50 Kilometern von "Kurzstrecke" zu reden, ist eine sanfte Untertreibung, sieht man doch den Fahrerinnen und Fahrern im Hauptfeld die Strapazen der durchweichten Strecke durchaus schon ab Kilometer 35 an. Der letzte Anstieg kommt dann auch entsprechend ungnädig daher. Die satte Steigung zieht den Bikern dann auch noch die letzten Kräfte aus den Muskeln. Umso beeindruckender ist dann auch die Zeit von 2:22:02 Stunden, in der Marcel Reiser vom Team Sparkasse Zollernalb/Skyder über die Strecke donnert, dicht gefolgt von Quirin Schmolz vom TSV Missen-Wilhams, der nur acht Sekunden zurück lag. Robert Wittmann vom Team RSC Autobrosch Kempten landet - ebenfalls nur einige Sekunden zurückliegend - auf Platz drei.
Fazit: Die Gegend um Oberstdorf ist unbestritten eine der schönsten Gegenden Deutschlands. Dank einer traumhaften Streckenführung mit augenscheinlich viel Wohlwollen in den städtischen Amtsstuben ist der Feneberg-MTB-Marathon einer der schönsten und anspruchsvollsten Bike-Marathons in Deutschland. Auch wenn die Sonne sich rar macht und das Bike nach einigen Kilometern kaum noch zu erkennen ist, macht das Rennen doch von Anfang bis Ende (fast) nur gute Laune! Der Event ist definitiv eine Reise wert!
Wir freuen uns auf die MTB-Rennsaison 2013 mit Start auf Gran Canaria.
Autor: Konstantin Vierneisel
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