Archiv 2016
Zehn Jahre Ritchey Challenge - das war die Jubiläumsausgabe 2015
2015 - Jahr der Extreme
Schon der Auftakt in Kempten bei Kaiserwetter und einer trockenen Traumstrecke war mehr als gelungen und machte so richtig Lust auf die bevorstehende Marathon-Saison. Spätestens hier zeigte sich, wer seine Hausaufgaben in punkto Training während der Wintermonate gemacht hatte.
Aber auch die weiteren Rennen ließen alles andere als Langeweile aufkommen: Von der Schlammschlacht in Weilheim über die Höhenmeter-Orgien Kitzalp-Bike und Pfronten bis hin zu den Hitzschlachten im Jahrhundertsommer 2015 am Tegernsee, in Oberammergau und Bad Goisern - an Extremen hat es wirklich nicht gemangelt bei der Challenge der vergangenen Saison.
Der Challenge-Sponsor: eine lebende Legende!
Namensgeber und Sponsor der Serie ist seit zehn Jahren kein Geringerer als Godfather Tom Ritchey himself: Die lebende Legende ist einer der Erfinder des Mountainbikes und schrubbte schon in den 70ern gemeinsam mit Joe Breeze und Gary Fisher den Mount Tam in Marin County/USA hinunter. Er prägte die Entwicklung des Mountainbikesports wie kein Zweiter in den vergangenen Jahrzehnten. Diesen Spirit spürt man bei der Challenge! Die brandaktuellen Stahlbikes des Gurus - P650b und P29er - konnten am Stand von Martin Neudacher besichtigt und Probe gefahren werden.
Die Starter: bunt gemischt
Es war wie jedes Jahr ein bunt gemischtes Sportlervolk, das sich Wochenende für Wochenende im Sommer bei der Challenge 2015 traf.
Zunächst die "old guys", die schon vor 25 Jahren gemeinsam an den Startlinien der ersten Stollenreifen-Rennen standen und die sich ihre Begeisterung für´s Mountainbiken bewahrt haben. Ein paar Altersklassen höher als damals fighten sie um Ruhm und Ehre wie anno dazumal - das Feuer brennt lichterloh!
In der vordersten Reihe am Start und nach dem Rennen ganz oben in den Ergebnislisten: International erfolgreiche Spitzenbiker wie beispielsweise Markus Kaufmann. Der Centurion-Vaude-Profi hat jedes seiner Challenge-Rennen gewonnen und mit dem sechsten Platz bei der Weltmeisterschaft beim Sella Ronda Hero in Südtirol seine Zugehörigkeit zur Weltspitze bewiesen. Er sieht wie viele andere erfolgreiche Biker auch die Challenge-Rennen als Top-Vorbereitung für nationale und internationale Meisterschaften und Großevents an.
Zahlenmäßig am meisten vertreten: die Genuss- und Breitensportler, die nach dem Motto "Erlebnis statt Ergebnis" an den Start der Challenge gingen. Die traumhaften Locations an den schönsten Fleckchen der Alpen locken Jahr für Jahr mehr Genuss-Biker an, die mit Kind und Kegel ein sportlich-herrliches Wochenende in den Bergen verbringen.
Und natürlich nicht zu vergessen der große "middle-pack", jenes bunte Heer an Hobbyradsportlern, die ehrgeizig und gut trainiert eine sportliche Herausforderung suchen.
Kurzum - für jeden Mountainbiker war bei der Ritchey Challenge 2015 das Richtige dabei.
Spitzenveranstaltungen am laufenden Band
Ein Rennen - mit Verlaub - ragte heraus aus den Events der Challenge: die Salzkammergut-Trophy in Bad Goisern. Dieses mit Abstand größte Rennen der Serie ist eine internationale Spitzenveranstaltung und mit heuer 4500 Startern einer der größten Bikemarathons Europas. Die 211 km-Strecke mit mehr als 7000 Höhenmetern gilt in der Szene als eins der extremsten Mountainbikerennen weltweit. Der junge Andreas Seewald aus Lenggries schaffte heuer bei Traumbedingungen mit seiner Zeit von 9:50 Stunden einen fabelhaften Streckenrekord, der nicht so leicht zu knacken sein dürfte. Die Trophy sollte auf der "to do-Liste" eines jeden Bikers stehen: Man hat was verpasst, wenn man sie nicht erlebt hat!
Allen Rennen der Ritchey Challenge gemeinsam war eine routinierte, detailverliebte Organisation, die durch die Bank wirklich perfekte Veranstaltungen hervorbrachte.
Die Stahlwertung: #LegendsofSteel#
Neu in der vergangenen Saison und ganz im Sinne von Tom Ritchey war die Stahlwertung #LegendsofSteel# innerhalb der Challenge. Immerhin acht hartgesottene Stahlritter folgten dem Ruf des Stahlpapstes und wagten sich mit ihren metallenen Rössern an die selektiven Strecken in den Alpen. Ganz nach dem Motto "steel is real" weiß ein Stahlbiker die herausragenden Fahreigenschaften seines Bikes zu schätzen und würde es never ever gegen einen auch noch so leichten Carbonbock tauschen. Wäre schön, wenn im nächsten Jahr noch mehr alte oder neue Stahlbikes ihren Weg aus den Kellern an die Startlinien finden würden!
Ulrich Hagenbusch aus Mehring heißt übrigens der glückliche Gewinner eines nagelneuen Ritchey-P29er bei der Verlosung in Oberstdorf.
Grande finale in Oberstdorf mit strahlenden Siegern
Apropos Oberstdorf - wie schon in den letzten Jahren war das Rennen in dem weltbekannten Skispring-Ort ein würdiger Abschluss der großartigen Serie. Kaiserwetter, eine super Organisation und die stimmungsvolle Siegerehrung machten bereits wieder Lust auf den Challenge-Start 2016 in Kempten.
Bei den Herren holte sich Uwe Hardter vom Team Texpla-Simplon den Cupsieg - viele Top-Platzierungen und ein Sieg ließen ihn am Ende verdient ganz oben auf dem Gesamtwertungs-Podest stehen.
Paulina Wörz (Auto Brosch Team Kempten) war die herausragende Akteurin bei den Damen in der vergangenen Saison. Siege, Spitzenplatzierungen - Paulina ist eine würdige Challenge-Siegerin 2015!
Teilnehmer aus 45 Nationen
Zu guter Letzt noch ein paar Zahlen, die zeigen, zu welchem Mammut-Event die Ritchey Challenge mittlerweile herangewachsen ist: Teilnehmer aus 45 Nationen (!), über 90.000 Starter seit der Erstaustragung 2006, allein in der vergangenen Saison 32.000 aufgefüllte Trinkflaschen an den Verpflegungsstellen, 20.000 Energieriegel und 1200 Kilogramm gekochte Nudeln bei den Pastapartys. Wie viel Liter Schweiß bei allen Teilnehmern in diesem heißen Sommer geflossen ist, entzieht sich unserer Kenntnis - aber um den Tegernsee damit zu füllen hätte es vermutlich fast gereicht.
Nächstes Jahr geht die Marathonserie in die elfte Runde. Wir werden alles tun, um ihre Attraktivität zu halten oder sogar nochmal zu steigern - Ehrenwort.
Wir sehen uns bei der Challenge 2016!